von | 27 Juni 2025

Was deine Ernährung mit deiner Schilddrüse macht – und warum Eiweiß so entscheidend ist

„Ich nehme doch schon L-Thyroxin – wieso bin ich trotzdem so müde, nehme zu und fühle mich einfach nicht wie ich selbst?“
Diese Frage höre ich in meiner Praxis in Graben-Neudorf fast täglich. Und eine Antwort, die viele überrascht:
Es liegt nicht immer an der Dosierung. Oft fehlt dem Körper schlicht das, was er für die Bildung und Aktivierung der Schilddrüsenhormone braucht – vor allem: Eiweiß.

Was dich erwartet:

✅ Warum Eiweiß so wichtig für deine Schilddrüse ist
✅ Welche Symptome oft auf einen Mangel hinweisen
✅ Was Aminosäuren mit Energie, Stimmung & Darm zu tun haben
✅ Wie du in Blutwerten versteckte Hinweise erkennst
✅ Woran du ein gutes Proteinpulver erkennst
✅ Und wie du endlich genug Eiweiß in deinen Alltag bekommst – mit zwei ganz praktischen Beispielen

 


 

Tyrosin, T3 und T4 – warum Eiweiß der Baustoff deiner Schilddrüse ist

Die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone – T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) – bestehen aus zwei Komponenten:
👉 Jod und Tyrosin, eine Aminosäure, die du nur über deine Ernährung aufnimmst – und zwar in ausreichender Menge über Eiweiß.

Was viele nicht wissen:

  • Ohne Eiweiß keine Tyrosinbildung.

  • Ohne Tyrosin keine Schilddrüsenhormone.

  • Und ohne Schilddrüsenhormone? Kein Stoffwechsel, keine Energie, keine Regulation deiner Körperfunktionen.

Noch spannender: Auch andere Aminosäuren wie Lysin, Methionin und Tryptophan sind essenziell – nicht nur für die Schilddrüse, sondern auch für die Produktion von Neurotransmittern, Enzymen, Immunzellen und Bindegewebe.


Hormonumwandlung: Wieso deine Leber und dein Darm ohne Eiweiß nicht arbeiten können

Wenn du L-Thyroxin (T4) einnimmst, muss dieses in das aktive Hormon T3 umgewandelt werden – das passiert hauptsächlich in der Leber und im Darm.
Doch genau dort läuft es oft nicht rund:

  • Leber erschöpft durch chronischen Stress, Medikamente oder Hormonbelastung

  • Darmflora gestört (z. B. bei Dysbiose, Candida oder Leaky Gut)

👉 Und jetzt kommt’s:
Für diese Umwandlungsprozesse brauchst du u. a. Eiweiß, Selen, Zink und Magnesium.
Fehlen diese Bausteine, bleibt das T4 oft „inaktiv“ – oder wird sogar in das blockierende rT3 umgewandelt, das die Zellrezeptoren blockiert.

➡️ Die Folge: Du fühlst dich weiter unterversorgt – trotz scheinbar guter Laborwerte.


Was bei Eiweißmangel wirklich im Körper passiert

Ein Eiweißmangel betrifft nicht nur Muskeln oder Energie – er zieht Kreise im ganzen System:

🔻 Muskelschwund – besonders gefährlich in den Wechseljahren

🔻 Insulinresistenz – durch fehlende Muskelmasse und instabilen Blutzucker

🔻 Neurotransmittermangel – Stimmungstiefs, Ängste, Schlafstörungen

🔻 Immunsystem schwächelt – Infekte, Autoimmunreaktionen

🔻 Schwache Darmschleimhaut – Leaky-Gut, Unverträglichkeiten

Ein Mangel an Eiweiß bleibt oft unentdeckt – und macht sich schleichend bemerkbar:

  • dein Stoffwechsel wird träge

  • du frierst leichter oder nimmst zu, obwohl du wenig isst

  • dein Körper kann sich schlechter regenerieren

  • Muskeln bauen sich ab

  • die Stimmung kippt schneller – auch weil Neurotransmitter fehlen

  • die Darmschleimhaut wird durchlässig (Leaky Gut)

  • und dein Immunsystem läuft nicht mehr rund

 


Essenzielle Aminosäuren – die wichtigsten „Bausteine“ für deinen Körper

AminosäureFunktion im Körper
Tyrosin*Vorstufe von T3/T4, Dopamin, Adrenalin (semi-essentiell bei Stress sehr wichtig)
TryptophanVorstufe von Serotonin, Melatonin – Stimmung & Schlaf
LysinAufbau von Kollagen, Wundheilung, fördert Calciumaufnahme
MethioninEntgiftung (Methylierung), Bildung von Cystein, wirkt antioxidativ
LeucinMuskelaufbau, Blutzuckerstabilisierung, wichtig für Regeneration
IsoleucinEnergiegewinnung in der Muskulatur, wichtig für Ausdauer
ValinGewebeheilung, Energiestoffwechsel, Muskelstoffwechsel
ThreoninSchleimhautbildung (Darm!), Immunsystem, Haut
PhenylalaninVorstufe von Tyrosin → wichtig für Schilddrüse & Nervensystem
HistidinImmunabwehr, Hämoglobinbildung, wichtig bei Entzündungen

📌 Tyrosin ist semi-essentiell, wird aber bei Stress oder Hormonmangel zur kritischen Größe.


Und was ist mit den nicht-essentiellen Aminosäuren?

Die kann der Körper zwar selbst herstellen – aber nur, wenn die Versorgung mit den essentiellen Aminosäuren stimmt.
Fehlen Bausteine oder Mikronährstoffe, funktioniert auch das nicht mehr zuverlässig.

AminosäureFunktion im KörperFür körpereigene Bildung nötig:
GlutaminDarmschleimhaut, Immunabwehr, EnergieversorgungGlutaminsäure + Eiweiß & Zink
GlycinKollagenbildung, Gelenke, Schlaf (GABA)Serin + Folsäure, Methionin
SerinZellmembranen, NervensystemGlycin oder 3-Phosphoglycerat + Folsäure
ProlinBindegewebe, Narbenheilung, HautGlutamat + Vitamin C
CysteinEntgiftung, Glutathionbildung, wichtig für Haut und HaareMethionin + Vitamin B6 + Eiweiß
AsparaginZellstoffwechsel, NervensystemAspartat + Glutamin
AspartatEnergiegewinnung im CitratzyklusOxalacetat + Aminogruppen
AlaninStickstofftransport, BlutzuckerregulationPyruvat + B-Vitamine

 


Realität vs. Gefühl: Die tägliche Eiweißmenge wird oft überschätzt

In meiner Praxis in Neudorf erlebe ich es fast täglich:
Viele Frauen sind überzeugt, dass sie „genug Eiweiß“ essen. Schließlich gibt’s ja morgens einen Joghurt, mittags etwas Käse im Salat und abends ein Rührei.
Aber wenn wir dann gemeinsam durchgehen, was tatsächlich auf dem Teller liegt, zeigt sich schnell:

  • 🥛 1 kleiner Joghurt (150 g) → 6 g Eiweiß

  • 🧀 1 Scheibe Käse → ca. 7 g Eiweiß

  • 🍳 1 Ei → 6–7 g Eiweiß

➡️ Das reicht oft gerade mal für ein Drittel des Tagesbedarfs!

👉 Ohne bewusste Eiweißkomponente zu jeder Mahlzeit wird es schwierig, auf therapeutisch wirksame Mengen zu kommen – und das spüren viele: Müdigkeit, Gewichtsstillstand, schlechter Schlaf, schwache Nerven.

 


Wie viel Eiweiß brauchst du wirklich?

Faustregel: 2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht
Das sind bei den meisten Frauen 100–130 g pro Tag – aufgeteilt auf 3–4 Mahlzeiten.

➡️ Das klingt viel – ist aber gut machbar, wenn man weiß, wo Eiweiß wirklich drinsteckt. Und: Der Körper dankt es dir mit mehr Energie, besserem Schlaf, stabilerer Stimmung – und einem aktiveren Stoffwechsel.

➡️ Ideal: 30–40 g pro Mahlzeit – so kann dein Körper es optimal verwerten.

🥗 So sieht ein Tag mit 130 g Eiweiß aus – zwei Varianten für deinen Alltag

🥦 Variante 1 – pflanzenbasiert mit Proteinpulver

MahlzeitLebensmittelEiweiß
FrühstückPorridge mit 40 g veg. Proteinpulver, 30 g Chiasamen, 150 g Heidelbeerenca. 35 g
Snack1 gekochtes Ei + 20 g Mandelnca. 10 g
MittagessenQuinoa-Bowl mit 100 g Tofu, 100 g Kichererbsen, Gemüse, Hanfsamenca. 30 g
NachmittagsGriechischer Joghurt (200 g) mit Walnüssen und Beerenca. 20 g
AbendessenGemüsepfanne mit roten Linsen (120 g), 1 EL Kürbiskernen, Hummus-Dipca. 35 g

➡️ Tagesmenge: ca. 130 g Eiweiß


🐟 Variante 2 – klassisch mit Ei, Fisch, Quark oder Skyr

MahlzeitLebensmittelEiweiß
Frühstück2 Eier mit Vollkornbrot + 1 EL Hummusca. 20 g
SnackProteinshake mit Wasser oder Mandelmilch (30 g Pulver)ca. 25 g
MittagessenLachsfilet (150 g) mit Brokkoli, Süßkartoffel und Sesamca. 35 g
NachmittagsSkyr oder Magerquark (250 g) mit Beeren und 1 EL Nüssenca. 25 g
AbendessenGemüseomelett mit Feta oder Hüttenkäse + Gurkensalatca. 25 g

➡️ Tagesmenge: ca. 130 g Eiweiß

📌 Beide Varianten zeigen: Mit Planung, aber ohne Verzicht lässt sich dein Eiweißbedarf gut decken – ganz egal, ob vegetarisch, pflanzenbasiert oder mit tierischen Lebensmitteln.


Eiweißmangel im Blutbild erkennen – worauf ich in achte

 

 

 

LaborwertHinweis bei Mangel
Gesamteiweiß< 6,5 g/dl → Hinweis auf Eiweißunterversorgung
Albumin< 4,0 g/dl → gestörter Nährstofftransport
Harnstoffniedrig → verminderte Eiweißaufnahme oder -verwertung
Ferritinniedrig trotz Eisenzufuhr → Trägereiweiß fehlt
SHBG (Sexhormonbind.)niedrig → Hinweis auf Leberbelastung oder Proteinmangel
Zink, Selen, Magnesiumwerden schlechter aufgenommen ohne Träger-Eiweiße
CRP (entzündlich)erhöht → Verbrauch steigt, Eiweißbedarf deutlich erhöht

 

Diese Werte betrachte ich immer im Zusammenhang mit der Anamnese, der Temperaturmessung und dem Beschwerdebild. Denn Laborwerte allein sagen nicht alles – aber sie geben gute Hinweise, wo du gezielt ansetzen kannst. 

 

Hinweis: in der Praxis genügt es häufig Gesamteiweiß, Harnstoff zu bestimmen (Ferritin, Zink, Selen, Magnesium und CRP sind auch immer in meinem großen Check mit drin.). Alle anderen Werte sind natürlich auch möglich…alles eine Kostenfrage 😉 

 


Woran erkennt man ein gutes Proteinpulver?

Ein hochwertiges Proteinpulver sollte:

✅ ein vollständiges Aminosäureprofil haben
✅ ohne künstliche Aromen oder Süßstoffe auskommen
✅ gut löslich und verträglich sein
✅ möglichst keine unnötigen Zusatzstoffe enthalten

Ich selbst verwende das vegane Proteinpulver von Fairnatural – neutral oder Vanille, ohne Zusätze, gut verträglich.

Ich selbst verwende seit langem das vegane Protein von Fairnatural –  sehr gut verträglich, perfekt für den Alltag. (über den Link erhältst du 10% Rabatt: Fairnatural)

Mein Alltagstipp

Ich persönlich starte morgens mit einem Porridge aus Haferflocken, Heidelbeeren, Omega-3-Öl und 30g Proteinpulver von Fairnatural: vegan Vanille. 
➡️ Das sind direkt 20 g hochwertiges Eiweiß – einfach und alltagstauglich. Und das spüre ich: Ich bin satter, konzentrierter – und mein Stoffwechsel läuft.

 


Eiweiß + Schilddrüse = Schlüssel zur Regeneration

Eine Schilddrüsentherapie ohne Blick auf die Eiweißversorgung ist wie Bauen ohne Baumaterial.
Ohne Eiweiß keine Hormone, keine Energie, keine innere Stabilität.

 


Fazit

Wenn deine Schilddrüse optimal arbeiten soll, gib ihr die richtigen Bausteine.
Ohne Eiweiß – keine Hormone. Ohne Hormone – keine Energie.

Wenn du dich trotz Medikamenten weiter müde, kraftlos oder neben dir fühlst:
➡️ Schau auf deine Eiweißzufuhr.
Sie ist der stille Schlüssel für Regeneration, Stoffwechsel und hormonelle Balance.


📍 Du bist unsicher, ob du genug Eiweiß bekommst oder ob dein Körper es richtig verwertet?
Ich schaue mit dir ganzheitlich auf deine Versorgung – inkl. Blutbild, Temperatur, Anamnese und Ernährung – ganz individuell – in meiner Praxis in Graben-Neudorf.

Liebe Grüße
Claudia

 


Hinweis in eigener Sache:
Bei den verlinkten Produkten handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links.
Wenn du über diesen Link bestellst, unterstützt du ganz nebenbei meine Praxisarbeit – für dich ändert sich am Preis natürlich nichts.

Ich empfehle nur, was ich selbst verwende und aus Überzeugung weitergebe. Danke für dein Vertrauen! 💚

 

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