Immunsystem – Den Abwehrkräften auf der Spur Teil 2

von | 27 Sep 2021 | 0 Kommentare

In der letzten Woche hast du erfahren, welche gravierenden Folgen es haben kann, wenn das Immunsystem seinen Job nicht gut erledigt. Welche Anzeichen es dafür gibt, die du zum einen selbst erkennen kannst und welche Diagnosemöglichkeiten mir in meiner Praxis zur Verfügung stehen, um dein Immunsystem objektiv zu beurteilen.

Heute beschäftigen wir uns mit den Ursachen. Weshalb ist mir die Ursachenforschung so wichtig? Das zeige ich dir am konkreten Beispiel meiner Mutter, die zur Zeit im Krankenhaus liegt.

Doch erst einmal: herzlich willkommen und schön das du zuhörst, bei meinem Podcast „gesund & aktiv“ mit mir, Claudia Beilicke, deiner Heilpraktikerin in Graben-Neudorf.

 

 

Schwaches Immunsystem – Weshalb ist die Ursachenforschung so wichtig?

Wie ich gerade in der Einleitung angedeutet habe, möchte ich dir das am konkreten Beispiel meiner Mutter verdeutlichen.

Meine Mutter liegt gerade mit dem Symptom Aszites, das ist eine Wasseransammlung im Bauch, im Krankenhaus. Aszites kann das Resultat verschiedener Krankheiten sein: sei es dass zum Beispiel die Leber nicht mehr richtig arbeitet, zu wenig Eiweiß im Körper vorhanden ist, eine Herzschwäche vorliegt  oder eine Tumor-Erkrankung der Auslöser ist.

 

Für die Behandlung des Bauchwassers ist es jetzt wirklich total wichtig zu wissen, was die Ursache ist. Da natürlich eine Herzschwäche etwas anderes erfordert an Unterstützung als die Tumorerkrankung.

Leider ist der Aszites meistens ein Hinweis auf ein Endstadium, egal welcher Erkrankung und die Prognosen sind nicht besonders gut. Um so bewundernswerter finde ich es, dass meine Mutter einfach nicht aufgibt. Aber ich schweife ab…

 

Ein Anliegen in meiner Praxis ist es, dass es bei meinen Patienten gar nicht soweit kommt und wir rechtzeitig die individuellen Ursachen erkennen. Kamen dir einige der genannten Symptome in der letzten Folge bekannt vor?

Dann lass uns jetzt mal gemeinsam die möglichen Ursachen für ein schlecht arbeitendes Immunsystem anschauen:

 

 

 Kommen wir nun zu der Frage:

Was schwächt dein Immunsystem?

Schwaches Immunsystem – Mögliche Ursachen

Ein geschwächtes Immunsystem kann viele verschiedene Gründe haben:

 

1. Stress, Stress, Stress

überforderte Frau wegen Stress

 

Über die Folgen von Stress habe ich ja schon einiges in meinen Podcast Folgen erzählt.

Unter anderem:

  • erhöht Stress den Cortisol-Spiegel, den Blutzucker-Spiegel und den Insulinspiegel.
  • Außerdem ist er ein wahrer Nährstoffräuber. So dass dein Körper in Stress-Situationen vielmehr Vitamine, Mineralien und Spurenelemente benötigt.

Das führt auch dazu, das dein Immunsystem in stressigen Zeiten nicht optimal arbeitet. Forscher konnten z.B. bei ihren Untersuchungen belegen, dass u.a. das Stresshormon Adrenalin das Anheften der Immunzellen an andere Zellen, deutlich reduziert. Und damit auch die Leistungsfähigkeit des Immunabwehr sinkt.

Und wer hat heutzutage keinen Stress?

Gesundheits-Check – Du möchtest ein ausführliches Blutbild?

Kein Problem. Mache gerne einen Termin in meiner Praxis aus. Mein Gesundheits-Check beinhaltet  sehr umfangreiche Blutwerte. Diese werden dann auch in aller Ruhe besprochen. Genauso wie das weitere Vorgehen, um Deine Gesundheit zu verbessern oder zu erhalten.

 

2.  Zu oft, zu schnell, das Falsche – Unsere Ernährung

Fastfood

Was Du  und wie Du isst hat einen total großen Einfluss auf deinen Stoffwechsel. Eine ungeeignete, nicht für Dich passende Ernährung kann deshalb auf Dauer nicht nur Dein Immunsystem und Stoffwechsel ausbremsen, sondern sogar zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. 

Es gibt ein paar typische Ernährungsfehler in unserer heutigen Gesellschaft, die sich auf drei einfache Faktoren zusammenfassen lassen: zu oft, zu schnell, das falsche!

Was ist damit gemeint?

Zu oft: Genetisch betrachtet befindet sich dein Stoffwechsel noch in der Steinzeit.  Die Steinzeitmenschen mussten ihre Nahrung sammeln oder erjagen. Das war ihre Hauptbeschäftigung.

Heutzutage können wir jederzeit auf Essen zugreifen. Wir können im Supermarkt alles einkaufen, unabhängig von den Jahreszeiten. Und wenn du diesen Podcast anhörst, gehe ich mal davon aus, dass dein Kühlschrank die meiste Zeit gut gefüllt ist und du jederzeit Zugriff auf Essen hast.

Und das führt zu einigen Problemen. Denn ständiges Essen bedeutet, dass unser Immunsystem unter Dauerbeschuss steht. Jede Nahrungsaufnahme, sei sie auch noch so klein, löst eine Reaktion des Darmimmunsystems aus und kostet dem Körper wertvolle Energie.

 

Zu schnell: Wer kennt das nicht: wenn es bei der Arbeit stressiger wird, dann wird eben einfach mal schnell ins belegte Brötchen gebissen, während man die nächste Mail liest. Schnell einen Cafe to go in der Bäckerei mitnehmen, mal schnell bei McDonals vorbeifahren oder abends essen, während der Fernseher läuft.

Die wenigsten nehmen sich bewußt Zeit zum Essen. Statt es richtig zu kauen, wird es schnell herunter geschluckt.

Mit diesem schnellen, unbewussten Essen machst du deinem Magen und Darm das Leben richtig schwer. Die Folge ist nicht nur, das du meist mehr isst als dein Körper benötigt. Denn das natürliche Sättigungsgefühl setzt erst nach ungefähr 20 Minuten ein, in denen noch so einiges verschlungen werden kann. Sondern auch, dass die Darmflora in deinem Darm ziemlich durcheinander kommen kann, bis zu Entzündungen der Darmschleimhaut.

 

Das Falsche: Nicht nur der Essensrhythmus hat sich im Laufe der Zeit verändert, sondern auch die Nahrungsmittel, die wir auf unserem Speiseplan finden. Viele davon sind sehr kohlenhydratreich  und bewirken Schwankungen des Blutzuckerspiegels sowie Heißhungerattacken.

Außerdem sind einige Nahrungsmittel evolutionär betrachtet noch neu und unbekannt. Unser Stoffwechsel empfindet sie als fremd und kann nicht sofort einschätzen, ob es sich hierbei um schädliche Substanzen handeln könnte. Natürlicherweise fällt die Immunreaktion im Darm daher höher aus. Manche Nahrungsmittelbestandteile können sogar die Darmbarriere angreifen und sie durchlässig für Krankheitserreger machen. Man spricht dann von einem Leaky-Gut Syndrom, einem löchrigen Darm.

In der Summe führen diese Ernährungsfehler also zu einer Schwächung des Immunsystems. Dabei sollte unsere Ernährung genau das Gegenteil tun und Kraft in den Stoffwechsel bringen.

 

Die für Dich passenden Nahrungsmittel? Dein individueller Ernährungsplan – gesund & aktiv

Kein Problem. Anhand bestimmter Blutwerte und einigen weiteren gesundheitlichen Angaben erstelle ich einen genau für dich und deinen Stoffwechsel passenden Ernährungsplan. In diesem sind dann die optimalen Nahrungsmittel aufgelistet, die zu dir passen.

Mache gerne einen Termin dafür in meiner Praxis aus.  

Die nächste Ursache für ein schwaches Immunsystem steht mit den eben genannten in direkter Verbindung:

3. Ohne Nährstoffe funktioniert nichts

 

Alle Vorgänge in unserem Körper sind von einer guten Nährstoffversorgung abhängig.

Stell dir folgende Situation vor:

Du möchtest eine neue Küche haben. Vielleicht hast du einen handwerklich begabten Mann oder engagierst eine Firma. weiter erzählen….

 

Welche Nährstoffe sind wirklich wichtig für das Immunsystem?

Es gibt eine Reihe an Nährstoffen, die nach aktueller Studienlage zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen.

Zu diesen zählen sicherlich die Vitamine A, B6, B12, C, D und Folsäure sowie die Mineralstoffe Zink, Selen, Eisen und Kupfer. Wichtig ist, dass erst das Zusammenspiel der Nährstoffe zu einer optimalen Funktion des Immunsystems führt. Wie genau die genannten Vitamine und Mineralstoffe das Immunsystem beeinflussen, kannst du in meinem Blogartikel nachlesen.

 

Folsäure, Vitamin B12 und B6

Folsäure, Vitamin B12 und B6 spielen eine wichtige Rolle in der Zellteilung und dem Zellwachstum, daher beeinflussen sie auch die Entwicklung von Immunzellen wie den T-Zellen.

Folsäure findet sich in dunkelgrünem Blattgemüse, B12 in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch Milch und Eiern und B6 in Fleisch, Fisch  sowie Kartoffeln und Nüssen.

Vitamin C

Das Vitamin C trägt sowohl zur normalen Funktion der angeborenen als auch der erworbenen Immunantwort bei. Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans und ist außerdem daran beteiligt, Immunzellen zur Infektionsstelle zu leiten und Immunzellen zu aktivieren.

Vitamin C findest du beispielsweise in Brokkoli, roter Paprika und Sanddorn.

Vitamin D

Vitamin D hat eine regulierende Wirkung in der Immunantwort. Es hemmt die erworbene und aktiviert die angeborenen Immunantwort. Dadurch können die Fresszellen besonders gut Infekte abwehren. 

Ein kurzer Exkurs zu Vitamin D: weniger Krebstote bei ausreichendem Spiegel, meine Erfahrung

 

 

Welche Mineralstoffe spielen eine Rolle im Immunsystem?

Eisen

Eine Unterversorgung von Eisen kann dazu führen, dass das Immunsystem beeinträchtigt wird. T- und B-Zellen werden in geringerer Anzahl vom Körper produziert. Außerdem kann es zu einer verringerten Ausschüttung von Immunglobulin A kommen. Bei zu hoher Eisenzufuhr kann es jedoch ebenso zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems kommen, so dass immer auf eine bedarfsgerechte Zufuhr geachtet werden sollte. Eisen ist in Muskelfleisch, aber auch in Hülsenfrüchten enthalten.

Zink

Zink hat eine zentrale Funktion innerhalb des Immunsystems. Es ist direkt an der Produktion, Entwicklung und Funktion der weißen Blutkörperchen beteiligt. Außerdem sind mehr als 300 Enzymen auf Zink angewiesen, um richtig funktionieren zu können. Bei einem Mangel zeigt sich unter anderem eine verringerte Aktivierung von Neutrophilen und es kann zu unerwünschten Aktivitäten von natürlichen Killerzellen kommen. Zinklieferanten sind Rind- und Schweinefleisch, Milchprodukte, Cashew- und Pekannüsse.

Selen

Selen ist essenziell für die Immunantwort und beeinflusst sowohl das angeborene als auch das erworbene Immunsystem. Die Produktion von Lymphozyten Funktion von Makrophagen ist von Zink abhängig. Es wird außerdem von bestimmten Eiweißen benötigt, die antioxidative Funktionen haben und teilweise in T-Zellen vorkommen. Dennoch sollten auch bei Selen erhöhte Werte vermieden werden. Paranüsse enthalten besonders viel Selen, ebenso wie Kohlgemüse, Pilze, Spargel und Hülsenfrüchte. Der Selengehalt ist jedoch stark von der Bodenbeschaffenheit abhängig.

Kupfer

Kupfer ist ein antimikrobielles Spurenelement. Kupfermangel führt zu einer verringerten Anzahl von Neutrophilen und T-Lymphozyten, vor allem der T-Helfer-Zellen, sowie einer eingeschränkten Aktivität von Makrophagen und natürlichen Killerzellen. Kupfermangel ist zwar eher selten, kann aber bei Stoffwechselstörungen oder nach sehr hoher Zinkaufnahme vorkommen. Daher ist auch bei Mikronährstoffen immer eine auf den individuellen Bedarf abgestimmte Zufuhr wichtig. Kupfer findet man vor allem in Käse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Muscheln.

 

4. Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem

Frau liegt im Bett und starrt auf den Wecker

Bei Schlafmangel funktioniert unsere Immunabwehr schlechter. So lässt sich die Erkenntnis von Studien der Universität Tübingen und Lübeck kurz zusammenfassen.
Das liegt an den sogenannten T-Zellen. Sie sind für unsere Immunabwehr zuständig. Die T-Zellen zirkulieren ständig im Blutkreislauf und suchen nach Erregern. Normalerweise können sich die T-Zellen an die infizierten Zellen anheften und diese beseitigen. Bei Schlafmangel geht den Immunzellen diese Fähigkeit aber verloren.Bei Schlafmangel arbeiten wichtige Immunzellen schlechter.
In Studien der Universitäten Tübingen und Lübeck wurde gezeigt, das schon drei Stunden Schlafentzug die Immunabwehr schwächen und unsere Körper anfälliger machen. (Link zur Veröffentlichung der Studie „Journal of Experimental Medicine“).

 

 

Wenn du etwas für dein Immunsystem und damit deine Gesundheit tun willst, sind die Themen: Ernährung, Schlaf, Nährstoffversorgung, Stress und Bewegung einfach wirklich wichtig. 

 

Kommen dir diese Ursachen bekannt vor? Das sind auch die Basisthemen bei meiner Therapie.  

 

In 2 Wochen werde ich dir anhand deines Tagesablaufs schildern, was du tagtäglich auf einfache Art und Weise tun kannst, um dein Immunsystem zu unterstützen. Und in der 4. Folge geht es dann darum, was ich als Heilpraktikerin noch für weitere, spezielle Möglichkeiten habe dafür.

 

Bis dahin wünsche ich dir eine wunderbare Zeit. Deine Claudia Beilicke, Heilpraktikerin in Graben-Neudorf

 

 

 

Nachdem wir nun die Hauptursachen für ein nicht gut funktionierendes Immunsystem kennen zu. Stellt sich natürlich die Frage: was kannst du konkret für ein gutes Immunsystem tun? Darauf gehe ich in der nächsten Podcast Folge in zwei Wochen ein. Es lohnt sich also wieder reinzuhören. Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit. Deine Claudia Beilicke

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