Leber – Was sie mit Überforderung zu tun hat & 3 Tipps, wie du sie unterstützen kannst

von | 23 Apr 2021 | 0 Kommentare

Seit Oktober letzten Jahres wohnt Balu, ein alter Briard Rüde aus dem Tierheim bei uns.

Beim Tierarzt wurde mittels Röntgen ein Cauda Equina Syndrom festgestellt. Das bedeutet im Lendenwirbelsäulenbereich besteht eine starke Verengung. Dadurch werden Nerven eingequetscht und die Hinterbeine können immer weniger koordiniert werden, bis hin zur vollständigen Lähmung.

Weshalb ich davon in diesem Podcast erzähle, wie es Balu aktuell geht, was das mit den Leber-Laborwerten zu tun hat, darum geht es in diesem Blogartikel.

 

Laborwerte sind nicht alles!

Wie du vielleicht schon mitbekommen hast: Ich liebe Laborwerte!

Sie sind so schön klar, eindeutig und man kann mit ihnen prima den Fortschritt der Therapie beurteilen. Doch bei aller Liebe zu Zahlen, darf man dabei eins nicht vergessen: es ist reicht nicht aus die Laborwerte nur auf der körperlichen Ebene zu sehen.

Es ist immer wichtig, sie im Zusammenhang mit dem Gespräch und dem Befinden des Patienten zu beurteilen. Nehmen wir Balu, von dem ich in der Einleitung erzählt habe. Ja, diese Verengung an seiner Wirbelsäule ist da. Wenn man nur das Röntgenbild kennt, könnte man denken, dieser Hund läuft nur noch sehr schwierig oder ist eventuell bereits vollständig gelähmt. Ich kann dir allerdings sagen: „Man merkt beim täglichen Gassi gehen nichts von dieser katastrophalen Wirbelsäule“. Wenn wir Richtung See laufen, ist er fast nicht zu bremsen und läuft freudig voraus. Natürlich ist das Cauda Equina Syndrom vorhanden und da ich das weiß, kann ich einiges dafür tun, dass sein Zustand so bleibt, wie er aktuell ist und sich nicht verschlechtert.

Nur das Röntgenbild alleine gibt eben keine Auskunft, wie er sich wirklich fühlt und verhält. Es liefert aber Hinweise, worauf wir im Umgang mit ihm achten dürfen. Zum Beispiel, dass er besser nicht ins Auto springt, sondern reingehoben wird.

 

Balu mit Stöckchen

Ganzheitliche Labordiagnostik – Eine andere Sicht auf Laborwerte

Genauso ist es mit Laborwerten. Menschen kommen in meine Praxis, weil sie gesundheitliche Probleme haben, sich müde fühlen, antriebslos, nicht abnehmen können oder schlecht schlafen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Selbstverständlich hilft dann die Labordiagnostik, sei es im Blut, Speichel oder Stuhl, Ansatzpunkte für die Therapie zu finden. Auch um den Therapie-Erfolg zu kontrollieren, nutze ich sie gerne.  Ein sehr spannender Aspekt der ganzheitlichen Labordiagnostik ist:  die Laborwerte nicht nur auf der körperlichen, sondern auch analog auf der psychisch seelischen Ebene interpretiert werden.

Was bedeutet das?

Körper, Geist und Seele lassen sich für mich nicht trennen. Sie beeinflussen sich gegenseitig, wirken aufeinander.

 

Eine kleine Übung

Sitzt du gerade? Gut. Falls nicht, kannst du dich hinsetzen, wenn es gerade bei dir passt. Du kannst auch gerne einfach im Stehen mitmachen.

Jetzt lass den Kopf hängen, mache einen Rundrücken, zieh die Schultern nach vorne, sinke noch etwas in dich zusammen und am besten jammerst du noch ein bisschen vor dich hin.

Wie fühlt sich das an? Wie fühlst du dich? Macht dir das gleich gute Laune oder erst später? Je länger du in dieser Position bleibst, desto schlechter wirst du dich vermutlich fühlen.

Jetzt das Gegenbeispiel: Stell dich aufrecht hin, nehme die Schultern zurück, Kopf hoch, Arme ausbreiten und lächle.

Und? Fühlst du dich anders, als eben auf dem Stuhl. Normalerweise schon. Dein Körper beeinflusst mit seiner Haltung deine Stimmung. Und deine Stimmung beeinflusst deine Körperhaltung. 

Hohe Leberwerte und ihre Bedeutung auf seelischer Ebene

Deine Stimmung beeinflusst deine Körperhaltung. Genauso ändert sich aber nicht nur deine Körperhaltung, sondern auch die biochemischen Vorgänge in deinem Körper.Es werden z.B. andere Botenstoffe ausgeschüttet. Was bedeutet das in Bezug auf meine geliebten Laborwerten?

Nehmen wir als Beispiel die Leber aus der letzten Folge. Ich hatte ja erzählt, dass die Leber unter anderem alles verarbeitet, was vom Darm über die Pfortader zu ihr gebracht wird.

Wenn ein zu durchlässiger Darm, ein sogenannter Leaky Gut besteht, werden Stoffe über die Darmschleimhaut aufgenommen, die normalerweise einfach mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Die Leber muss dann schauen, wie sie das alles verarbeiten kann.

Genauso geht es meinen Patienten mit Leber-Problemen häufig seelisch. Es prasseln zu viele Eindrücke von außen in ihrem Leben auf sie ein. Sei es auf der Arbeitsstelle, im Familien und Freundes Bereich durch ständige Erreichbarkeit oder Facebook und Co..

Diese ganzen Eindrücke, Anforderungen und Aufgaben wollen verarbeitet werden. Irgendwann ist das einfach nicht mehr zu schaffen. Man fühlt sich nur noch müde, erschöpft und überfordert.

Mir geht das zum Beispiel so, wenn ich einen Berg an Aufgaben vor mir habe. Da ist noch die Steuererklärung für das Jahr 2020 zu machen. Verschiedene Patienten Berichte wollen noch geschrieben werden, Laborwerte ausgewertet, mit den Hunden Gassi gehen. Meine Mutter zum Arzt begleiten, im Haushalt Wäsche waschen, einkaufen und aufräumen, die Gemüse Pflanzen gießen und die Renovierung unseres Hauses wäre auch noch weiter zu planen. Und so weiter und so weiter. Der ganz normale Wahnsinn also bei mir.

Das Gefühl der Überforderung kann aber auch von zu vielen fremdbestimmten Terminen kommen. Oder machst du vielleicht fremde Probleme und Gefühle zu deine? Möchtest es allen recht machen? Das führt dann auch eventuell zu diesem Gefühl: Ich schaffe das alles nicht mehr.

 

Tipp Nr. 1 – Die Bestandsaufnahme

Was könnte dann helfen? Für mich als erster Stelle steht eine Bestandsaufnahme, ein Bewusstmachen der Dinge.

Ich zum Beispiel hatte vorletzte Woche ein wirkliches Aha-Erlebnis in Bezug auf meine Aufgabenmenge. Für die Wochen Planung in meinem Urlaub hatte ich alle Aufgaben aufgeschrieben, die ich erledigen wollte und dann auf die einzelnen Tage im Kalender verteilt bzw. ich wollte sie verteilen.

Ich habe dann sehr schnell festgestellt, dass die Woche zu wenig Tage, die Tage zu wenig Stunden oder ich einfach zu viele Aufgaben für diese Woche eingeplant hatte.

Dabei kam mir das beim Sammeln der Aufgaben gar nicht so viel vor. Erst beim detaillierten verteilen auf die einzelnen Kalendertage.

Mein Tipp: Mach dir bewusst, was ist alles in deinem Leben los.

Egal ob das Aufgaben, Situation, Termine oder andere Menschen sind. Mit was beschäftigst du dich tagtäglich? Was prasselt alles auf dich ein?

 

Tipp Nr. 2 – Entrümpeln befreit!

Daran schließt sich dann auch gleich der nächste Tipp an mit der Frage:

Wann hast du das letzte Mal entrümpelt?

Und damit meine ich nicht nur deine Wohnung.

Wobei ich es immer wieder erstaunlich finde, wie gut ich mich fühle, wenn ich mich endlich von Sachen trenne, die lange ausgedient haben und nur Platz wegnehmen, von denen ich immer gedacht habe, ich könnte sie vielleicht doch nochmal gebrauchen.

Nein, ich meine damit auch: Welche Themen in deinem Leben haben ausgedient?

Wie wäre es, mal eine Bestandsaufnahme zu machen, welche deiner Beziehung die dir noch guttun? Welche belasten dich eher? Was ist nur noch aus Bequemlichkeit in deinem Leben und macht dir aber eigentlich keine Freude mehr? Was kann weg und was ist noch wichtig? Und dann die Dinge, Menschen und Situationen, die dir nicht mehr gut tun, aus deinem Leben zu verbannen.

Es ist wirklich befreiend zu entrümpeln und Platz zu schaffen. Versuch es einfach mal.

 

Tipp Nr. 3 – Einfach mal Nichts-Tun

Und ein dritter wichtiger Tipp gerade in der heutigen Zeit:  Plane Pausen ein.

Wann hast du das letzte Mal nichts getan? Also wirklich gar nichts. Vielleicht magst du dir bewusst tägliche Auszeiten einplanen, in denen du nichts tust. Kein Handy, kein Facebook. Einfach sitzen und z.B. den Wolken zuschauen. Ich liebe es zum Beispiel, unsere Bienen zu beobachten. Das entschleunigt mich ganz wunderbar. Vielleicht magst du das auch einfach mal ausprobieren, nur für ein paar Tage: Eine halbe Stunde am Tag Nichts-Tun.

 

Mein Fazit

Nochmal zurück zu den Laborwerten:

Meiner Meinung nach, ist es nicht möglich, nur anhand von Laborwerten eine Therapie festzulegen. Wir sind alle Individuen, mit unserer ganz eigenen Geschichte, Lebenserfahrungen, Vorlieben und Abneigungen. Wir gehen unterschiedlich mit unseren gesundheitlichen Herausforderungen um. Was deinem Nachbarn gut tut, ist vielleicht überhaupt nicht passend für Dich. Wir sind nun mal keine Maschinen, bei denen nur ein defektes Teil ausgetauscht werden muss, dann geht’s schon wieder. Lebewesen sind viel zu komplex, um sie auf einige Werte zu reduzieren, auch wenn sie wichtige Hinweise für die Therapie liefern.

Für mich gehört der ganze Mensch bei einem Therapieplan berücksichtigt. Und so kann es sein, dass ich bei einem Patienten mit erhöhten Leberwerten den Fokus mehr auf die körperlichen Aspekte lege und bei einem anderen die seelischen Themen im Vordergrund stehen. Das macht meine Arbeit so spannend.

Soviel für heute. Freue mich, wenn du nächste Woche wieder auf meiner Webseite vorbeischaust.  Bis dahin wünsche ich dir eine wunderbare Woche, genieße dein Nichts-Tin und viel Spaß beim Entrümpeln.

 

 

Anmerkung: Den Energiespeicher Glycogen bildet die Leber aus dem Einfachzucker Glucose. Wenn kurzfristig Energie vom Körper benötigt wird, spaltet sie ihn einfach wieder zu Glucose auf. 

 

Herstellung: Sie produziert lebenswichtige Verbindungen: z.B. Cholesterin, Gallensäuren, Fettsäuren und Bluteiweiße – wie die Gerinnungsfaktoren und Albumin.

Achja, und so ganz nebenbei wandelt sie auch ca. 10 % des Schilddrüsenhormons fT4 in fT3 um. fT3 ist das wirksame Schilddrüsenhormon und wirklich wichtig für einen gut funktionierenden Stoffwechsel. In meiner Praxis haben viele Menschen Probleme mit einem zu niedrigen Spiegel dieser Schilddrüsen-Hormone. Das kann auch an einer Leber-Problematik liegen.

Übrigens: ca. 20% des fT3 wird im Darm hergestellt. Nicht nur deshalb lohnt es sich, dafür zu sorgen, dass es deinem Darm gut geht.

Entgiftung: Mithilfe verschiedener Enzyme baut die Leber Stoffwechselendprodukte und schädliche Gifte -wie z.B. Ammoniak – ab. Damit ermöglicht sie überhaupt erst die Ausscheidung dieser Giftstoffe.

Info zum „Cholesterin“

Cholesterin kennen viele nur im Zusammenhang mit Herzinfarkt – und Schlaganfall-Risiko. Das Cholesterin lebensnotwendig ist, ist vielen Menschen nicht bewusst. Aus Cholesterin werden viele unserer Hormone und die Gallensäuren gebildet. Teile der Zellmembran aller Zellen sind ebenfalls aus Cholesterin. Wann und wieso Cholesterin Probleme macht, erkläre ich in einem meiner nächsten Blogartikel.

Du siehst also, es gibt mehr als genug Gründe, sich gut um deine Leber zu kümmern.

Hier nochmal eine Zusammenfassung ihrer Aufgaben:

– Auf-, Ab- und Umbau (Stoffwechsel) von Fetten, Eiweißen und Zuckern

– Speicherung von Energieträgern (Glykogen, Fette)

– Entgiftung: Ab- und Umbau von Fremdstoffen wie Medikamenten oder Giften

– Bildung wichtiger Bluteiweiße und Blutgerinnungsbestandteile

– Produktion von Gallensäuren zur Fettverdauung

5 Anzeichen, dass deine Leber Unterstützung braucht

Eine überlastete Leber macht sich eher indirekt bemerkbar. Hier einige Fragen, ob deine Leber Unterstützung braucht:

1. Bist du häufig müde, antriebslos oder gereizt?

2. Schreibst du dir lieber alles auf, damit du nichts vergisst? Leidest unter Konzentrations- und Gedächtnisstörungen?

3. Leidest du abends unter schweren Beinen?

4. Hast du Verdauungsprobleme, wie Blähungen oder Übelkeit?

5. Wachst du nachts häufig zwischen 3 und 5 Uhr auf?

Wenn du einige der Fragen mit „ja“ beantwortet hast oder du gerne einfach so genauer wissen möchtest, wie es deiner Leber geht: Dann lass mal deine Leberwerte im Blut kontrollieren.

Hohe Leberwerte – Was bedeuten sie?

Gamma-GT, GPT und GOT das sind die Standard-Leberwerte, die du vielleicht schon auf Labor-Auswertungen gesehen hast.

Diese Leberwerte sind Enzyme, die sich eigentlich in den Leberzellen befinden. Sind die Zellen geschädigt, werden diese Enzyme vermehrt ins Blut freigesetzt. Die Folge: Die o.g. Leberwerte erhöhen sich und zeigen somit eine Schädigung der Leberzellen an.

Diese Enzyme kommen an unterschiedlichen Stellen in der Leberzelle vor. Daher geben erhöhte Werte Auskunft in welchem Ausmaß die Leberzellen zerstört sind. Gamma-GT ist hierbei der empfindlichste und der erste Wert der ansteigt.

Doch es gibt noch einige weitere Werte, die wichtige Hinweise geben können.

 

Hier eine Übersicht der relevanten Leberwerte und was sie aussagen:

 

In welchem Ausmaß sind Leberzellen geschädigt?

Gamma-GT: Befindet sich in der Zellmembran, früher Marker von Leber-Zellschäden

GPT: Befindet sich in der Zellflüssigkeit (Zytosol), zeigt Leber-Zellschäden an

GOT: Befindet sich in der Zellflüssigkeit (Zytosol) und in den Mitochondrien, zeigt Leber-Zellschäden an

GLDH: Befindet sich in den Zellorganellen (Mitochondrien), nicht leberspezifisch, zeigt Zell- und Mitochondrien-Schäden an

 

Bildet die Leber genug von…? – Beurteilung der Syntheseleistung:

CHE (Cholinesterase): Enzym, dass in der Leber gebildet wird, Bei Menschen mit verminderter Cholinesteraseaktivität wirken manche bei der Narkose eingesetzte Medikamente viel stärker. Um dies zu erkennen und die Dosierung der entsprechenden Medikamente anzupassen, wird die Cholinesterase auch vor Operationen gemessen.

Bluteiweiß Albumin:

Sorgt normalerweise für den richtigen Kolloidosmotischen Druck im Blut, bei zu wenig => Entstehung von Wassereinlagerungen (Ödemen).

Gerinnungsfaktoren:

Zu wenige => erhöhte Blutungsneigung

 

Wie sieht die Entgiftungsleistung aus?

Ammoniak:

Ammoniak entsteht durch Abbauprozesse vorwiegend im Darm. Es wird über die Pfortader zur Leber geleitet und dort zu Harnstoff verstoffwechselt und dann über die Nieren ausgeschieden. Ammoniak ist Blut-Hirn-Schrankengängig und kann Gehirnstörungen auslösen (Enzephalopathien). Bei einer Leberzirrhose kann die Entgiftung um bis zu 80% reduziert sein.

 

Kann die Galle gut abfließen?

Bilirubin: Fällt beim Abbau der roten Blutkörperchen an.

Gamma-GT: Ist in der Membran derGallengang-Zellwände enthalten und kann dortige Zellschäden anzeigen.

AP (Alkalische Phosphatase): Nicht Leberspezifisch. Eine Erhöhung kann auch auf Probleme in den Knochen hinweisen.

 

Die Cholesterin- und Triglycerid-Werte sind auch interessant im Zusammenhang mit der Leber. Weshalb? Dazu mehr in einem demnächst erscheinenden Artikel.

Löwenzahn, Mariendistel & Co – so stärkst du deine Leber auf natürliche Weise

Vielleicht fragst du dich jetzt: Ok, dann weiß ich, dass es meiner Leber nicht gut geht, und jetzt? Wie kann ich meiner Leber helfen?

Es gibt einiges an Möglichkeiten die Leber zu unterstützen. Zum Beispiel mag die Leber alle Arten von Bitterstoffen. Leider sind mittlerweile Bitterstoffe aus den meisten Gemüsesorten rausgezüchtet. Die Menschen mögen Bitteres einfach nicht so gerne.  Wenn du die Möglichkeit hast, Wildkräuter wie Löwenzahn und Schafgarbe in deine Ernährung einzubauen, dann mach das.

Ansonsten kann ich dir das Bitterelixier von der Mark-Greiff-Apotheke empfehlen. Auch von Wala und Weleda gibt es gute Bittertropfen. Sie werden einfach vor dem Essen genommen und regen wunderbar die Verdauung an.

Als Frühjahrskur sind auch spezielle Leber-Galle-Teemischungen, die gallensafttreibend und verdauungsfördernd wirken, zu empfehlen. Als zentrale Bestandteile enthalten sie in der Regel Löwenzahnblätter und -wurzeln, Wegwarte, Pfefferminze, Wermut, Schafgarbe und andere Heilkräuter. Davon kannst du gerne 2-3 Tassen pro Tag trinken.

Natürlich kannst du dafür auch selber getrocknete oder frische Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden.

 

Eine weitere tolle Möglichkeit, deiner Leber etwas Gutes zu tun, sind Leberwickel. Die Leber mag es feucht und warm. Deshalb ein feuchtes, kleines Handtuch auf die Region der Leber legen.  (Kleine Anmerkung: Die Leber befindet sich unterhalb des rechten Rippenbogens.) Auf das feuchte Handtuch legst du eine Wärmflasche und diese deckst du mit einem Handtuch ab.  Dann ca. 30min hinlegen und die Wärme und Ruhe genießen. Falls es dir möglich ist, mache den Leberwickel am besten zwischen 13 und 15 Uhr. Aber es geht natürlich auch zu jeder anderen Uhrzeit.

Leberwickel werden nicht nur zur unterstützenden Behandlung von Leberbeschwerden eingesetzt, sondern auch bei Verdauungsschwäche, Erschöpfung oder depressiver Verstimmung. Bei dieser äusseren Anwendung ist besonders darauf zu achten, dass es sich um eine wohltuende Anwendung handeln soll.

 

MEIN TIPP: „Schafgarben-Leberwickel“

Die feuchtwarme Schafgarben-Kompresse gilt als Klassiker bei der Leberunterstützung

Zubereitung:

Einen halben Liter kochendes Wasser über 1-2 Teelöffel Schafgarbenkraut giessen und 5 min zugedeckt ziehen lassen. Den noch heissen Aufguss über einen zusammengerollten Waschlappen  giessen. Den Waschlappen gut auswringen (Achtung heiß!), sodass der Waschlappen nur noch feucht ist. Den heissen Waschlappen auf die Lebergegend legen, Eine Wärmeflasche auflegen  und mit einem Tuch abdecken. Eine halbe Stunde ruhen, solange sich alles schön warm anfühlt.

 

Zusätzlich kann man noch gezielter mit Pflanzenheilkunde -Phytotherapie- unterstützen:

Da gelten vor allem der Löwenzahn, die Mariendistel und die Artischocke als Leber-Pflanzen. Das sind aber bei weitem nicht die einzigen, nur die bekanntesten. Für wen welche Pflanze besonders geeignet ist, entscheidet am besten ein Therapeut nach gründlicher Anamnese. Ich verwende dafür am liebsten Urtinkturen der Firma Ceres.

Weniger Stress für die Leber: Ein gesunder Darm!

Bei hohen Leberwerten denken viele als erstes, dass es an zu hohem Alkoholkonsum oder zu vielen Medikamenten liegt. Natürlich belasten Alkohol und Medikamente die Leber. Schließlich muss sie diese verstoffwechseln. Und es ist sicherlich eine gute Idee, beides auf ein Mindestmaß zu beschränken.

 

Was viele nicht wissen, dass durch bestimmte Abbauprozesse im Darm u.a. Ammoniak entsteht. Normalerweise wird Ammoniak über die Pfortader zur Leber geleitet, dort zu Harnstoff verstoffwechselt und dann über die Nieren ausgeschieden.

Liegen Leberprobleme vor, kann diese Entgiftung nicht mehr optimal ablaufen und Ammoniak reichert sich im Blut an.

Weshalb ist das ein Problem? Ammoniak wird von der  Blut-Hirn-Schranke nicht aufgehalten, gelangt also ins Gehir und kann dort schwerwiegende Störungen -sogenannte Enzephalopathien – auslösen.

Deshalb gehört für mich zu einer Leber-Behandlung immer auch dazu, zu schauen wie es  dem Darm geht.

Mit einer Stuhldiagnostik lässt sich leicht erkennen, ob Probleme bestehen und wo ich bei der Behandlung am besten ansetzen kann.

Liegen zum Beispiel Entzündungen vor? Oder ein Candida? Wie sehr ist die Darmflora im Ungleichgewicht? Wie gut arbeitet die Bauchspeicheldrüse? Besteht ein Lekay gut? Das sind einige der Fragen, die durch eine passende Stuhldiagnostik geklärt werden können. Bei der Behandlung muss man leider häufig etwas Geduld mitbringen, doch es lohnt sich.

Falls du dazu mehr Informationen möchtest, melde dich einfach bei mir. Meine Kontaktdaten findest du unter diesem Podcast.

 

Ich fasse nochmal kurz zusammen:

Die Leber ist ein wirklich wichtiges Organ in deinem Körper, leider werden Probleme häufig erst spät bemerkt. Grundsätzlich ist die Leber ein Regenerationskünstler, der du in der Regel bereits mit einigen einfachen Dingen wunderbar helfen kannst.

Stichworte dazu sind: Bitterstoffe, Leberwickel, Darm gesund halten, Alkohol nur in Maßen, Medikamente so wenig wie möglich. Naja, und mehr Bewegung und bei Übergewicht eine Reduzierung des Gewichts, wirkt sich natürlich auch gut auf die Leber und die allgemeine Gesundheit aus.

 

Kennst du den Spruch: „ mir läuft die Galle über“ ? Oder auch „mir ist was über die Leber gelaufen“? Dazu mehr in meinem nächsten Blogartikel.

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